Bad Oeynhausen/Herford/Bielefeld. Der Weg ist frei für die neue „Volksbank in Ostwestfalen eG“. Bereits am Montag hat die außerordentlich einberufene Mitgliedervertreterversammlung der Volksbank Herford-Mindener Land im Saal des GOP-Varieté-Theaters Bad Oeynhausen mit überwältigender Mehrheit der geplanten Fusion mit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh zugestimmt. Dienstagabend folgte dann das positive Votum der Mitgliedervertreter der Volksbank Bielefeld-Gütersloh im Rahmen ihrer außerordentlichen Versammlung in der Bielefelder Stadthalle. Damit ist der Zusammenschluss der beiden genossenschaftlichen Finanzinstitute zum 1. Januar 2024 beschlossene Sache.
Neue „Volksbank in Ostwestfalen“ kommt
Mitglieder stimmen für die Fusion der Volksbanken Herford-Mindener Land und Bielefeld-Gütersloh
Die neue „Volksbank in Ostwestfalen eG“ wird eine Bilanzsumme von mehr als zehn Milliarden Euro ausweisen und sich mit ihren mehr als 1.200 Beschäftigten um die finanziellen Belange von rund 290.000 Kundinnen, Kunden und Unternehmen kümmern. Die historische Entscheidung zum Zusammenschluss markiert einen Meilenstein in der ostwestfälischen Bankenbranche und schafft ein starkes und zukunftsorientiert aufgestelltes genossenschaftliches Finanzinstitut im Herzen Ostwestfalens mit einem Geschäftsgebiet, in dem rund 75 Prozent der Einwohner Ostwestfalens wohnen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Volksbank Herford-Mindener Land, Heinrich Meier, zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis der Abstimmungen: „Die Verschmelzung mit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh steht auf einer soliden, gemeinsamen Basis zweier Häuser mit gleichen strategischen Herausforderungen und Unternehmenskulturen. Die Fusion stellt eine strategische Chance dar, unsere Kräfte in der Region und insbesondere für die Region zu bündeln. Wir sind davon überzeugt, dass die zukünftige ‚Volksbank in Ostwestfalen‘ ein attraktiver Arbeitgeber mit hoher Innovationskraft für die Region sein wird.“
Auch Andreas Kämmerling, Vorstandssprecher der Volksbank Herford-Mindener Land, der das künftige Institut als Co-Vorsitzender gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Michael Deitert von der Volksbank Bielefeld-Gütersloh leiten wird, freute sich sichtlich über das eindeutige Votum der Mitglieder: „Durch die jetzt beschlossene Fusion mit der Volksbank Bielefeld-Gütersloh schaffen wir ein zukunftsweisendes Bündnis für die Wirtschaftsräume Altkreis Minden, Kreis Herford, Bielefeld und Gütersloh in Ostwestfalen. Dafür soll auch der Name ‚Volksbank in Ostwestfalen‘ stehen.“
Durch die Fusion könnten Herausforderungen wie die zunehmende Regulatorik und der Fachkräftemangel deutlich besser bewältigt und Innovationen vorangetrieben werden. Die Kombination von gemeinsamen Ressourcen und fachlicher Expertise aus beiden Häusern eröffne auch große Chancen auf weiteres Wachstum: „So können wir künftig die individuelle Versorgung von Privatkunden und Unternehmen mit unseren zahlreichen Finanzdienstleistungen noch weiter ausbauen und aufgrund unseres höheren Eigenkapitals ein noch stärkerer Partner der ebenso starken ostwestfälischen Wirtschaft sein“, so Kämmerling.
Dabei soll die künftig größte Genossenschaftsbank in Ostwestfalen eine hohe Identifikation und Präsenz vor Ort behalten. „Unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden profitieren weiter von unserer Regionalität: Vertraute Gesichter bleiben erhalten. Gleichzeitig können wir mit der neu erlangten Stärke unser Leistungsangebot deutlich erweitern. Damit ist auch das Ziel verbunden, das Engagement vor Ort als Partner der Region und als Förderer des gesellschaftlichen Lebens in unserem Geschäftsgebiet weiter auszubauen“, so Kämmerling. Fusionsbedingt seien weder Geschäftsstellenschließungen noch Kündigungen vorgesehen. „Wir brauchen alle Mitarbeitenden“, so Kämmerling. In direkter Nähe zu den Menschen in der Region werde das neue Kreditinstitut an über 90 Standorten (inklusive SB-Stellen) vor Ort vertreten sein.
Die Teams der beiden genossenschaftlichen Kreditinstitute arbeiten bereits seit Monaten daran, die Verschmelzung der beiden Banken sorgfältig zu planen und sicherzustellen, dass der Übergang reibungslos und erfolgreich verläuft. Andreas Kämmerling betonte, dass die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Volksbank Bielefeld-Gütersloh hervorragend funktioniere und man sich mit großen Schritten auf das gemeinsame Ziel hinbewege.
Den Vorsitz des neuen Aufsichtsrates, der zunächst aus 30 paritätisch besetzten Mitgliedern bestehen wird, soll der aktuelle Aufsichtsrats-Chef der Volksbank Bielefeld-Gütersloh, Michael Mersch, übernehmen. Zum fünfköpfigen Vorstandsteam werden neben Andreas Kämmerling und Michael Deitert auch die bisherigen Vorstände Thomas Mühlhausen (Volksbank Bielefeld-Gütersloh) sowie Oliver Ohm und Peter Scherf (beide Volksbank Herford-Mindener Land) gehören. Das Vorstandsmitglied Ulrich Scheppan (Volksbank Bielefeld-Gütersloh) übernimmt im kommenden Jahr den Vorstandsvorsitz bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg.
In den kommenden Wochen wird die Zusammenarbeit beider Banken nun weiter intensiviert. „Wir werden jetzt gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die zukünftige ‚Volksbank in Ostwestfalen‘ gestalten“, so Andreas Kämmerling. Bis die Fusion komplett vollzogen ist, sind aber noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Nach den Vertreterversammlungen beider fusionierender Häuser im Mai 2024 erfolgt der Antrag auf die Eintragung im Genossenschaftsregister – erst danach kann der neue Name auch offiziell verwendet werden. Die technische Zusammenführung der Systeme beider Häuser soll im August 2024 stattfinden.
